Artikel vom 15.04.2023
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15.04.2023 Alina Kämmerling

¡Hola España! – Spanienaustausch mit unerwarteter Verlängerung

Vom 10. bis 19. März verbrachten elf Schüler*innen der Q1 sowie zwei Lehrer*innen schöne, sonnige Tage in Elche bei Alicante in Spanien. Warum der Aufenthalt um zwei Tage verlängert wurde und welche Erfahrungen die Gruppe machen durfte, könnt ihr hier nachlesen.

Unsere Partnerschule in Spanien ist das Colegio Salesiano. Es handelt sich hierbei um eine halb private, halb öffentliche Schule, die den Erziehungsideen des italienischen Seelsorgers und Pädagogen Don Bosco nachgeht. Schon bevor wir in Spanien waren, lernten sich die Austauschpartner*innen fleißig über die sozialen Medien kennen. Dennoch waren an unserem Anreisetag alle sehr aufgeregt, endlich die spanischen Schüler*innen vor Ort kennenzulernen. Ob dies auch der Grund dafür war, dass ein paar Schülerinnen einen doppelt so großen Beutel mit Flüssigkeiten dabei hatten, der vor der Sicherheitskontrolle drastisch minimiert werden musste, ist fraglich. Nachdem sich weitere Schüler*innen beim starken Wackeln des Flugzeugs gefragt haben, warum sie sich das Ganze antun, wurden wir am Flughafen sehr herzlich mit einem Willkommensschild empfangen. Spätestens beim Anblick der vielen Palmen rund um Alicante und Elche waren alle hin und weg und die Vorfreude auf die Woche war riesig. Das Wochenende verbrachten alle in ihren Gastfamilien. Während manche sich am Strand entspannen konnten, wanderten andere im Rahmen einer Schulveranstaltung zu einem Wasserfall oder verbrannten ihre Nase beim Fußballspiel des FC Elche. Die Lehrkräfte hingegen aßen bei einer befreundeten Familie von Herrn Linke gemütlich Paella und spazierten hoch zum „Castillo de Santa Bárbara“ in Alicante. Am Montag begleiteten wir die Spanier*innen in die Schule. Dort nahmen wir am Unterricht teil, z.B. an der amtlich anerkannten Sprache Valencianisch und dem Deutschunterricht. Danach hörten wir uns gemeinsam einen Vortrag über das traditionelle spanische Gericht Paella an und erstellten ein eigenes Rezept. Das Spannende daran war, dass wir danach im schuleigenen Garten zwei riesige von Lehrern zubereitete Paellas essen konnten. In der Zeit, in der wir auf das Essen warteten, durften wir auf einer Plantage außerdem Orangen und Zitronen probieren. Die weiteren Tage vergingen wie im Flug, weil wir verschiedene Orte besucht haben. Wir waren z.B. in Murcia, der Hauptstadt der gleichnamigen autonomen Region. Dort besuchten wir ein Casino, welches durch seine beeindruckende Innenarchitektur besonders im Gedächtnis geblieben ist. Außerdem verbrachten wir natürlich einen Tag in Elche selbst. Dort lernten wir viel über das traditionelle Mysterienspiel, was die Himmelfahrt Marias darstellt, und besuchten den Palmengarten, der zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Am letzten Tag – zumindest sollte es eigentlich der letzte Tag werden – waren wir in den Städten Altea und Benidorm. Beides sind typische touristische Städte, jedoch stellen sie einen Gegensatz dar, da man Altea als süße, romantische Stadt mit vielen weißen Häusern bezeichnen könnte und Benidorm als „kleines New York“ aufgrund der vielen Wolkenkratzer. Und dann passierte das, was sich langsam aufgrund von ersten Elternaussagen und einem fraglichen Video der Fluggesellschaft anbahnte: Wir saßen im Bus auf dem Weg nach Elche und mussten feststellen, dass unser Rückflug aufgrund des Streiks am Köln-Bonner Flughafen annulliert wurde. Unser erster Gedanke war: „Kein Problem, dann landen wir eben zu einer anderen Uhrzeit und in einer anderen Stadt“. Doch als Herr Linke uns nach einem Gespräch am Flughafen berichtete, dass wir anstatt freitags sonntags abends landen und dann auch noch in Maastricht, wusste niemand so richtig, ob er/sie lachen oder weinen sollte. Der Scherz, den wir tagelang machten („Hier ist es so schön. Wir bleiben einfach länger.“) wurde auf einmal zur Realität. Nachdem der Schock überwunden war, machten wir doch alle das Beste aus der Situation und konnten zwei weitere Tage die Sonne genießen. Einen größeren Schock hatten wahrscheinlich die Spanier*innen als sie am 22.03. unser Wetter mit einem Unterschied von ca. 15-20 Grad kennenlernten, sodass beim Ausflug in Düsseldorf kurzzeitig überlegt wurde, ein Lagerfeuer zu machen, um die Hände aufzuwärmen. Dennoch hatten alle eine tolle Zeit. Sie besuchten das Schokoladenmuseum, gingen am Rhein spazieren, machten eine Schnitzeljagd durch Düsseldorf und bestiegen zusammen mit den deutschen Austauschschüler*innen den Drachenfels. Der letzte Abend endete in einer Karaokebar, bei der die Videos wahrscheinlich nur in ausgewählten Händen bleiben. Ein Video über den Aufenthalt in Spanien wird aber folgen!